#7 Design im Wissenszeitalter

Shownotes

Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Umbruchszeit wie die, die damals vom Industriezeitalter ausging: der Umbruch zum Wissenszeitalter. Aber worin besteht denn dieser Umbruch eigentlich? Und wie wirkt sich das auf unsere Profession, Design, aus? In dieser letzten Folge geht es um eine veränderte Anwendung des Wissens. Und, was Design betrifft, um die schwindende Bedeutung von Artefakten des Industriezeitalters und die steigende Relevanz von Mentefakten und Soziofakten.

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# 7 Design im Wissenszeitalter

Hey, weißt du was? Dies ist die letzte Folge des Designtheorie-Podcasts. Wir haben echt eine weite Reise hinter uns. Ich kann dir leider nicht versprechen, dass wir heute am Ziel ankommen – die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende geschrieben. Wir stecken mittendrin in den Geschehnissen, in einer Zeit voller Umbrüche – und soll ich dir was verraten? Du und deine Generation werden diejenigen sein, die Design weiterdenken. Die Frage ist – wie kann’s weitergehen, mit Design? Und worin besteht überhaupt der Umbruch, den unsere Profession heute erlebt?

Design ist irgendwie merkwürdig, ein bisschen wie ein Rätsel. Wenn ich ehrlich bin, zerbreche ich mir seit 25 Jahren den Kopf darüber.

Einerseits haben wir ja gehört, dass Design als Profession einer ganz bestimmten Zeit entspringt; konkret, wie eng Design in seinen Ursprüngen im Industriezeitalter verwurzelt ist: Die Massenproduktion, also die Serienfertigung von standardisierten und günstigen Produkten. Der neu erwachte Informationshunger der Städter, die massenhafte Verbreitung von Botschaften und neue Waren und Produkte, die Begehrlichkeiten in neuen Käuferschichten wecken mussten.

Einerseits haben wir ja gehört, dass Design als Profession einer ganz bestimmten Zeit entspringt; konkret, wie eng Design in seinen Ursprüngen im Industriezeitalter verwurzelt ist: Andererseits hat Design einige Merkmale, die es zu einer elementaren, menschlichen und mächtigen Fähigkeit machen, die völlig unabhängig von der Zeit existiert. Design ist die Profession, die schon zu allen Zeiten Zeichensysteme erfunden hat, um sowohl die Dinge selbst und die Vorstellungen von den Dingen einfach darzustellen. Design ist direkt an das kollektive Bildergedächtnis der Menschheit angebunden, als Gatekeeper uralter, mächtiger Symbole. Design ist die direkte Fortsetzung der Gestaltgesetze, also, dem Algorithmus, nach dem unsere Wahrnehmung funktioniert. Design ist eine universelle Sprache, um die sichtbare und unsichtbare Seite der Welt zu übersetzen. Design verbindet dabei das Wahrnehmen, das Machen und das Denken. Design und Gestalten, das ist anschauliches Denken mit den Händen. „Visual Thinking“, sozusagen, oder „Design Thinking“. Und diese Fähigkeiten sind älter als das Industriezeitalter – und sie werden bleiben wenn das Industriezeitalter geht.

Einerseits haben wir ja gehört, dass Design als Profession einer ganz bestimmten Zeit entspringt; konkret, wie eng Design in seinen Ursprüngen im Industriezeitalter verwurzelt ist: 7.1. Das Wissenszeitalter – eine neue Anwendung des Wissens

Einerseits haben wir ja gehört, dass Design als Profession einer ganz bestimmten Zeit entspringt; konkret, wie eng Design in seinen Ursprüngen im Industriezeitalter verwurzelt ist: Eben hatte ich gefragt, worin denn der Umbruch besteht, den unsere Profession heute erlebt. Eine große Veränderung, die schon seit einiger Zeit im Gang ist, ist, dass wir das Industriezeitalter langsam hinter uns lassen – ein Shift, ähnlich gewaltig wie damals die machtvolle Umwälzung vom Agrar- ins Industriezeitalter – du erinnerst dich, als mein Urgroßvater Oskar aus seinem Dorf in Hinterpommern nach Berlin gezogen ist. Heute ist wieder ein solch großer Shift im Gange, nur etwas leiser, ohne das Stampfen der Dampfloks, das Krachen der Verbrennungsmotoren das Rattern von Elektrogeneratoren – vom Industriezeitalter ins Wissenszeitalter. Dieser Begriff ist seit den 1990er Jahren etwas in Vergessenheit geraten.

Ich mag ihn deswegen so, weil er um einiges inhaltslastiger und idealistischer ist als der technoide Begriff der Digitalisierung, Digitalen Transformation oder des Digitalzeitalters. Er stellt den Rohstoff „Wissen“ ins Zentrum; aber irgendwie haben wir diese Rollenverteilung – was Mittel ist und was der Zweck – aus den Augen verloren. Dabei ist sie immens wichtig: Wissen ist der Zweck. Wissensgesellschaft, das trägt einen idealistischen Auftrag in sich, den Stoff, um den es bei all der Verän- derung überhaupt geht: das Wissen – neues Denken, neue Ideen und deren Austausch. Daten und Digitalisierung sind nur das Mittel. Und dennoch hat dieser technoide, utilitaristische Begriff in den letzten Jahren die Oberhand im Sprachgebrauch gewonnen. Wir wollen das jetzt ändern: Wissenszeitalter, das ist unsere Zeit.

Wie so oft brauchen neue Ideen und Sichtweisen lange, bis sie sich verbreiten und Anerkennung finden. Und wie so viele andere gute Ideen ist diese neue Idee des Wissenszeitalters bereits in den 1950er bzw. 60er Jahren entstanden. Obwohl erst die digitale Speicherung und Übertragung von Daten mit Lichtgeschwindigkeit auf der neu entstandenen „Datenautobahn“ dem Rohstoff des Wissens ab den 1990er Jahren zu seinem endgültigen Durchbruch verhalf. Schon in den 60er Jahren haben einige Vordenker erkannt, dass wir an der Schwelle einer Zeitenwende stehen – sie waren es, die den Begriff des Wissenszeitalters bzw. der Wissensgesellschaft prägten:

Wie so oft brauchen neue Ideen und Sichtweisen lange, bis sie sich verbreiten und Anerkennung finden. Und wie so viele andere gute Ideen ist diese neue Idee des Wissenszeitalters bereits in den 1950er bzw. 60er Jahren entstanden. Obwohl erst die digitale Speicherung und Übertragung von Daten mit Lichtgeschwindigkeit auf der neu entstandenen „Datenautobahn“ dem Rohstoff des Wissens ab den 1990er Jahren zu seinem endgültigen Durchbruch verhalf. Schon in den 60er Jahren haben einige Vordenker erkannt, dass wir an der Schwelle einer Zeitenwende stehen – sie waren es, die den Begriff des Wissenszeitalters bzw. der Wissensgesellschaft prägten: Zum Beispiel der Physikochemiker, Soziologe und Philosoph Michael Polanyi, der in seinem Buch „The Tacit Dimension“ von 1966 erstmals zwischen implizitem und explizitem Wissen unterscheidet. Zeit seines Lebens hat ihn dieses Rätsel umgetrieben, „dass wir mehr wissen, als wir zu sagen wissen“. Dass es so etwas wie tiefes, intuitives Wissen gibt – oder, wie der Titel seines Buches es benennt – schweigendes Wissen.

Einer, der sich über die Folgen der Wissensgesellschaft Gedanken machte, ist Jeremy Rifkin. Sein Buch „Das Ende der Arbeit“ erschien 1995 – zur selben Zeit, als ich als Designstudentin die ersten Desktop Publishing-Anwendungen erlernte, nicht wissend, dass diese gerade dabei waren, das alte Setzerhandwerk zu zerstören; eine Folge, die Rifkin in seinem Weltbestseller damals schon beschrieb: dass im Informations- und Wissenszeitalter die menschliche Arbeit überflüssig werden würde – mit drastischen gesellschaftlichen Folgen. Im Prinzip debattieren wir jetzt in Bezug auf Künstliche Intelligenz genau die gleichen Themen.

Neil Postman, ein zu meinen Studienzeiten bekannter Medienwissenschaftler und -kritiker, suchte 1999 in seinem Buch „Die zweite Aufklärung: Vom 18. ins 21. Jahrhundert“ eine Einordnung des rasanten Fortschritts des Wissenszeitalters in einen größeren, philosophischen und historischen Kontext.

Der Management-Philosoph Peter F. Drucker, der bis heute in der Gründer- und Start-Up-Szene viel zitiert wird. Der Grund, warum Peter Drucker so lesenswert ist, ist seine Universalität: Bei ihm ist Managementlehre verknüpft mit Philosophie, Historie, Soziologie und Kultur. Eine tiefe, mehrdimensionale Sichtweise, die in der der Business-Literatur selten ist.

Der Management-Philosoph Peter F. Drucker, der bis heute in der Gründer- und Start-Up-Szene viel zitiert wird. Der Grund, warum Peter Drucker so lesenswert ist, ist seine Universalität: Er schreibt in seinem Buch „Post-Capitalist Society“ , dass alle mächtigen Paradigmenwechsel in der wirtschaftlichen Welt durch eine veränderte Anwendung des Wissens ausgelöst werden. Diese großen Umbrüche haben sich demnach in sich überlagernden, großen Phasen ereignet.

Der Management-Philosoph Peter F. Drucker, der bis heute in der Gründer- und Start-Up-Szene viel zitiert wird. Der Grund, warum Peter Drucker so lesenswert ist, ist seine Universalität: In der ersten Phase wurde das Wissen viele Jahrhunderte lang, während der Industriellen Revolution bis zum Ende des 2. Weltkriegs, vor allem auf die industrielle Herstellung von Produkten angewandt. Peter Drucker nennt diese Art der Wissensanwendung Knowledge applied to products oder, auf die einzelnen Arbeitsschritte am Fließband oder auf der Produktionsstraße bezogen, Knowledge applied to work.

In der neuen Phase, dem „Wissenszeitalter“, wird das Wissen nicht mehr auf die Entwicklung eines Produkts oder auf die Arbeit angewendet. Im Wissenszeitalter bildet das Wissen einen Kreislauf und wird auf das Wissen selbst, und damit auf systematische Innovation angewandt: Knowledge applied to knowledge, und Knowledge applied to systematic innovation.

In der neuen Phase, dem „Wissenszeitalter“, wird das Wissen nicht mehr auf die Entwicklung eines Produkts oder auf die Arbeit angewendet. Im Wissenszeitalter bildet das Wissen einen Kreislauf und wird auf das Wissen selbst, und damit auf systematische Innovation angewandt: Wenn also das Hauptaugenmerk unserer Zeit nicht mehr, wie im Industriezeitalter, darin besteht, das Wissen auf die Arbeit oder das Produkt anzuwenden, sondern auf das Wissen selber – es zu vermehren, zu verbessern, die Organisationsstrukturen und Arbeitsweisen dahingehend zu entwickeln, dass das Wissen fließen und systematisch Innovation hervorbringen kann – welche Auswirkungen hat das auf Design?

In der neuen Phase, dem „Wissenszeitalter“, wird das Wissen nicht mehr auf die Entwicklung eines Produkts oder auf die Arbeit angewendet. Im Wissenszeitalter bildet das Wissen einen Kreislauf und wird auf das Wissen selbst, und damit auf systematische Innovation angewandt: 7.2. Artefakt, Mentefakt, Soziofakt

Wir stecken mitten drin im Übergang zwischen diesen beiden Phasen, dem Industrie- und dem Wissenszeitalter. Und das hat natürlich gewaltige Auswirkungen auf Design! Das bedeutet, dass wir langsam (und ich würde sogar sagen, endlich) das Industriezeitalter hinter uns lassen, mit allen Auswüchsen, die es so mit sich gebracht hat: seine Produktzentriertheit beispielsweise.

Manchmal stelle ich mir die linearen Produktionsvorgänge des alten Industriezeitalters vor wie eine riesige, ratternde Maschine. Am Ende ploppte immer ein fertiges Produkt heraus, eines, das man anfassen, kaufen und benutzen konnte: eine Waschmaschine oder ein Auto. So unterschiedlich die Produkte auch waren, eines hatten sie immer gemeinsam: es handelte sich um Hardware. Ein in sich abgeschlossenes Artefakt, das nur noch einen Käufer finden musste.

Man kann also sagen, dass das Industriezeitalter eine radikale Produktzentriertheit hervorgebracht hat; und die im Industriezeitalter entstandenen Designprofessionen entsprechend vor allem darauf ausgelegt waren, eben jene Artefakte hervorzubringen. Dingliche, lösungs- und ergebnisorientierte Gestaltung, darauf zielten das Produkt-, Packaging-, Foto- und Kommunikationsdesign des Industrie-zeitalters ab. Wenn du heute die Websiten einschlägiger Designbüros oder die Berichterstattung über die Mailänder Möbelmesse anschaust, könntest du den Eindruck gewinnen, dass sich daran bis heute nichts geändert hat – immernoch scheint es im Design nur um Artefakte zu gehen. Und ein Stück weit sind die Designer: innen selbst schuld daran – solange sie in ihren Portfolios eben immer die anfassbaren Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen, das Endergebnis, das Artefakt.

In der Studie zur wirtschaftlichen Relevanz von Design (2022) untersucht Joachim Kobuss die wirtschaftliche Bedeutung von Design – wie sehr sich die Anforderungen, Aufgabenstellungen und Wertschöpfung von Design verändern. Er führt eine begriffliche Dreiteilung ein, die auch Prof. Ben Santo in seiner parallelen Vorlesung „Gestaltungslehre“ in seiner Einführung verwendet. Diese drei Begriffe beschreiben sehr treffend die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. Gestaltungsarten von Design:

In der Studie zur wirtschaftlichen Relevanz von Design (2022) untersucht Joachim Kobuss die wirtschaftliche Bedeutung von Design – wie sehr sich die Anforderungen, Aufgabenstellungen und Wertschöpfung von Design verändern. Er führt eine begriffliche Dreiteilung ein, die auch Prof. Ben Santo in seiner parallelen Vorlesung „Gestaltungslehre“ in seiner Einführung verwendet. Diese drei Begriffe beschreiben sehr treffend die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. Gestaltungsarten von Design: Artefakte

In der Studie zur wirtschaftlichen Relevanz von Design (2022) untersucht Joachim Kobuss die wirtschaftliche Bedeutung von Design – wie sehr sich die Anforderungen, Aufgabenstellungen und Wertschöpfung von Design verändern. Er führt eine begriffliche Dreiteilung ein, die auch Prof. Ben Santo in seiner parallelen Vorlesung „Gestaltungslehre“ in seiner Einführung verwendet. Diese drei Begriffe beschreiben sehr treffend die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. Gestaltungsarten von Design: Mentefakte

In der Studie zur wirtschaftlichen Relevanz von Design (2022) untersucht Joachim Kobuss die wirtschaftliche Bedeutung von Design – wie sehr sich die Anforderungen, Aufgabenstellungen und Wertschöpfung von Design verändern. Er führt eine begriffliche Dreiteilung ein, die auch Prof. Ben Santo in seiner parallelen Vorlesung „Gestaltungslehre“ in seiner Einführung verwendet. Diese drei Begriffe beschreiben sehr treffend die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. Gestaltungsarten von Design: Soziofakte

In der Studie zur wirtschaftlichen Relevanz von Design (2022) untersucht Joachim Kobuss die wirtschaftliche Bedeutung von Design – wie sehr sich die Anforderungen, Aufgabenstellungen und Wertschöpfung von Design verändern. Er führt eine begriffliche Dreiteilung ein, die auch Prof. Ben Santo in seiner parallelen Vorlesung „Gestaltungslehre“ in seiner Einführung verwendet. Diese drei Begriffe beschreiben sehr treffend die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten bzw. Gestaltungsarten von Design: Der Begriff „Fakt“ kommt dabei aus dem Lateinischen, „facere“ bedeutet „machen“, ein „Fakt“ ist also etwas gemachtes bzw. menschengemachtes, also nicht in der Natur vorkommend. Ein Artefakt ist eben ein irgendwie künstlich bzw. handwerklich hergestelltes Ding, ein abgeschlossenes Objekt – eben wie die Produkte des Industriezeitalters oder die Möbel auf der Mailänder Möbelmesse.

Ein Mentefakt hingegen ist ein gedankliches Konstrukt, ein Konzept, eine Strategie, eine Idee. Ein Soziofakt wiederum involviert, wie die Vorsilbe suggeriert, einen sozialen Kontext, eine Gemeinschaft und erschafft Organisationsstrukturen, Prozesse, Vermittlungsformen von Wissen. In dieser Dreiteilung findet sich sogar die Einteilung von ganz am Anfang wieder: das Artefakt ist der sichtbare Teil der Welt, Mentefakte und Soziofakte der unsichtbare.

Ein Mentefakt hingegen ist ein gedankliches Konstrukt, ein Konzept, eine Strategie, eine Idee. Ein Soziofakt wiederum involviert, wie die Vorsilbe suggeriert, einen sozialen Kontext, eine Gemeinschaft und erschafft Organisationsstrukturen, Prozesse, Vermittlungsformen von Wissen. In dieser Dreiteilung findet sich sogar die Einteilung von ganz am Anfang wieder: Kobuss’ Studie zufolge werden Artefakte gleichbleibend wichtig sein; auf dem Vormarsch jedoch sind Mentefakte und Soziofakte.

Jetzt haben wir aber ja eingangs gehört, dass Design völlig unabhängig vom Industriezeitalter auch diese elementaren, mächtigen Fähigkeiten besitzt. Designer: innen leisten, abgesehen von den Artefakten, dem sichtbaren Teil ihrer Arbeit, auch schon immer Mentefakte und Soziofakte – allein, sie reflektieren zu wenig darüber, sie forschen zu wenig darüber, sie sprechen zu wenig darüber, sie schreiben zu wenig darüber. Weil es eben nicht ganz einfach ist. Weil es unsichtbar ist. Wie stellst du eine bestimmte Denkweise dar? Wie machst du ein Konzept sichtbar und spürbar? Eben, durch ein Artefakt. Aber sobald das Artefakt in der Welt ist, sieht man das Mentefakt nicht mehr. Das ist ein Dilemma, das Designer:innen in Zukunft lösen müssen, wenn sie nicht weiter auf den sichtbaren Teil ihrer Arbeit, auf das Styling, die Ästhetik, das Handwerk, die Form, das Artefakt reduziert werden wollen. Wenn sie für ihre Konzepte, ihre Strategien, ihre Beratungsleistung bezahlt werden wollen. Wenn sie in Zukunft mit am Tisch sitzen wollen, wo Entscheider:innen sitzen. Denn viele Probleme, die wir zu lösen haben, können nur gelöst werden, wenn wir tief in die Strukturen eingreifen, in die Organisationsstrukturen und Prozesse, in denen jegliche Art der menschlichen Kooperation passiert. Meines Erachtens kommt die große Durchschlagskraft des Begriffs „Design Thinking“ genau daher, weil er wie ein Schlaglicht, fast kampagnenartig, den Fokus auf die Fähigkeit von Design lenkte, Mentefakte zu entwickeln. Auch die Tatsache, dass mit dem Hype-Thema „Storytelling“ in den letzten Jahren so viel Augenmerk auf eine der ältesten Fähigkeiten der Menschheit, (nämlich die, Geschichten zu erzählen), lag, lässt sich so erklären: dass es eben mehr um die Vermittlung von Mentefakten geht. Jüngere Design-Disziplinen verlagern sich immer mehr in die Richtung Mentefakte und Soziofakte: Experience Design, Organizational Design, Learning Design.

Mein Ausblick auf Design liegt genau da: Je mehr die Produkte und Artefakte des Industriezeitalters an Bedeutung verlieren, um so mehr werden die anderen Fähigkeiten des Designs wieder an Bedeutung gewinnen: die universelle Sprache, die die sichtbare und die unsichtbare Welt übersetzt. Die Verbindung von Wahrnehmen, Machen und Denken.

Mein Ausblick auf Design liegt genau da: *

Mein Ausblick auf Design liegt genau da: Danke dass du mir zugehört hast. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, und ich hoffe, wir sehen und hören uns bald wieder.

Mein Ausblick auf Design liegt genau da: Bis bald.

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